Referentinnen: Uta Oesterheld Petry und Eli Sondermann

Unterstützt und gefördert von der Partnerschaft für Demokratie im Eichsfeld

Das Gesprächsforum DENKMAL des Vereins ko-ra-le e.V. lädt in unregelmäßigen Abständen zum Austausch über aktuelle gesellschaftpolitischen Themen ein. Am vergangenen Dienstag war es wieder soweit:

Es war schon ein ganz besonderer Abend am Dienstag, dem 29.10.24 in der Herrnmühle in Heiligenstadt. Im vollbesetzten Herrnmühlencafé war es fast kuschelig, jedoch war das Thema alles andere als gemütlich.

Die Referentin war leider kurzfristig berufsbedingt verhindert und es war zunächst fraglich, ob die Veranstaltung überhaupt stattfinden wird.

Das Team des Gesprächsforums der ko-ra-le e.V. hat sich jedoch kurzerhand entschlossen, diese wichtige Veranstaltung nicht ausfallen zu lassen.

Frau Uta Oesterheld Petry und Frau Eli Sondermann haben sich mit der Referentin kurzgeschlossen und das Vortragsmaterial in sehr kurzer Zeit für diesen Abend aufgearbeitet. So konnten sie, mithilfe der erarbeiteten Folien die zahlreich gekommenen Besucher*innen in die Thematik einführen.

Es wurden die Entwicklungen beleuchtet, die seit Jahren unter einem sogenannten „Rechtsruck“ verstanden werden. Mithilfe von empirischen Erkenntnissen, z.B. aus dem Thüringen Monitor, konnten diese gezeigt und diskutiert werden. Die Ergebnisse wurden anhand von Zahlen, Tabellen und Statistiken belegt und es hat alle Anwesenden sehr nachdenklich gestimmt.

Was ist mit unserer Gesellschaft passiert, dass sich fast die Hälfte der Menschen, die in den vergangenen Jahren zum Thüringenmonitor interviewt wurden, mit rechtem Gedankengut anfreunden können? Jede*r kennt die Risse, die durch Familien, Freundeskreise und Arbeitsteams gehen. Wo liegen die Ursachen dafür, dass Menschen auf populistische Parolen hereinfallen? Wie hat sich unsere Streitkultur entwickelt und warum sind Einstellungen so unvereinbar und radikal geworden?

Entlang dieser Fragen wurden Einstellungen beleuchtet, Proteste analysiert und der Zuwachs an Stimmen für rechtsextreme Parteien besprochen. In der Diskussion wurde deutlich, dass den Verschiebungen im öffentlichen Diskurs hin zu Gewalt und verbalen Entgleisungen nicht damit begegnet werden kann, andere Menschen zu verdammen, sondern ihnen zuzuhören und unsere eigene Haltung zu hinterfragen.

Wie kann es gelingen, ein Bewusstsein für Demokratie, Respekt und Beteiligung zu schaffen? Wie offen und vorbereitet sind wir, um mit Menschen zu reden, die andere Überzeugungen vertreten?

All diese Fragen wurden durch zahlreiche Redebeiträge erörtert und intensiv diskutiert. Ein besonderer Dank gilt den Referentinnen, die sehr kurzfristig eingesprungen sind und so souverän und faktenreich durch den Abend geführt haben.

Ein weiterführendes Seminar unter dem Thema „Umgang mit Widersprüchen“ wird es am 23.11.2024 im Gemeindehaus von St. Marien, Heiligenstadt, Lindenallee 42 geben. Interessenten können sich dazu anmelden unter: anmeldung@ko-ra-le.com

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